Lesetipp:
Die Unvollendete von Britz
Der zwischen 1901 und 1906 errichtete Teltowkanal im Süden Berlins schuf neue Verkehrsverbindungen für die Schifffahrt, aber er trennte zunächst auch vorher vorhandene Wege. Um die Neuköllner (damals noch Rixdorfer) und die Britzer nicht voneinander zu isolieren, wurde im Zuge der heutigen Buschkrugallee eine Brücke über den Kanal gebaut, die 1905 als Brücke 34 eröffnet und später Schulenburgbrücke genannt wurde. Die mehr als 110jährige Geschichte spiegelt nicht nur Berliner Verkehrsentwicklung wider, sie ist in vielem auch symptomatisch für die Geschichte der Stadt. Kriegsereignisse zerstörten die Brücke und erzwangen den Neubau; der Bau einer U-Bahn-Strecke im Zuge der Buschkrugallee erforderte nochmals einen Brückenneubau – der bis heute unvollendet blieb.
Hans Schnoor hat in den Archiven etliche Unterlagen (31 Quellenangaben!) gefunden und auf dieser Grundlage die lange und wechselvolle Historie dieser Brückenbauten anschaulich erzählt. Historische Fotos, Konstruktionsskizzen und Faksimile-Dokumente illustrieren die interessante Geschichte dieser Berliner Brücke. Mit der heutigen U7 unterquert man den Teltowkanal, ohne es recht zu bemerken; wer zu Fuß, mit dem Fahrrad, per Auto oder Omnibus von Neukölln nach Britz (oder umgekehrt) unterwegs ist, der kann sein Ziel bequem über die Buschkrugbrücke erreichen – auch wenn sie bis heute eine Unvollendete ist.
Hans Schnoor:
Die Unvollendete von Britz.
Zur Geschichte der Buschkrugbrücke
In: Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 1/2016, S. 2-9
Nochmals Buschkrugbrücken-Eröffnungsparade
In: Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 2/2016, S. 50