Lesetipp:
Trieb- und Beiwagen der Heidekrautbahn
Seit 1901 fahren die Züge der „Reinickendorf-Liebenwalde-Groß Schönebecker Eisenbahn“ vom Berliner Norden in die brandenburgische Wald-, Wiesen- und Heidelandschaft, weshalb die Bahn – auch wegen dieses langen Namens – bald verkürzt als „Heidekrautbahn“ bezeichnet wurde. Im Gegensatz zu dieser etwas verschlafen-gemütlich klingenden Bezeichnung hatte die Verwaltung der Privatbahn frühzeitig auf die Modernisierung des Betriebes gesetzt. Gezielt wollte man der aufkommenden Konkurrenz von Bussen und Pkws einen schnellen, komfortablen und natürlich wirtschaftlichen Bahnbetrieb entgegensetzen. Die Niederbarnimer Eisenbahn-Aktiengesellschaft (NEG), wie sie inzwischen offiziell hieß, beschaffte mehrere moderne leistungsfähige Dieseltriebwagen und geeignete Beiwagen, mit denen der Verkehr ins Heidekraut für die damalige Zeit an Attraktivität gewann.
Dirk Winkler hat in diversen Quellen teilweise seltene Spuren und Bilder dieser Trieb- und Beiwagen gefunden und in einem umfassenden Beitrag detailliert präsentiert. Tabellarische Angaben mit technischen Details der Fahrzeuge komplettieren den Artikel. Wenn in einigen Jahren – wie derzeit ernsthaft geplant – der durch den Mauerbau zerstörte Streckenabschnitt zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Schönwalde wieder in Betrieb geht, dann können die Fahrgäste vergleichen, inwieweit die neuen Reiseerfahrungen gegenüber der Attraktivität des Reisens in den damals modernen Dieseltriebwagen standhalten.
Dirk Winkler:
Motorisiert in die Schorfheide
Trieb- und Beiwagen der Niederbarnimer Eisenbahn
In: „Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 2/2021, S. 30 – 40, Heft 3/2021, S. 70 – 74