Lesetipp:
Straßenbahn in Tempelhof
Die endgültige Stilllegung der Straßenbahn in West-Berlin am 2. Oktober 1967 zeichnete sich lange vorher ab. Bereits im Verlauf des Jahres 1961 wurde der Straßenbahnbetrieb im Bezirk Tempelhof so stark reduziert, dass auf Tempelhofer Gebiet nur noch drei Linien auf zwei nicht miteinander verbundenen Strecken verkehrten. Hans Schnoor sieht deshalb das Jahr 1961 als das letzte Jahr des Tempelhofer Netzes, und er schildert diesen Abgesang mit detaillierten Linienbeschreibungen, einer Fülle vielfach seltener historischer Fotos und mit Skizzen, die die Situation veranschaulichen.
Dem Leser bietet sich das lebendige Bild einer Stadtepoche, die längst Geschichte ist – besonders, wenn man die auf den historischen Fotos gezeigten Orte mit dem heutigen Zustand vergleicht. Auf den Seiten dieses Heftes rumpeln Straßenbahnen noch einmal (fast hörbar) auf ländlich geprägten, ruhigen Vorortstraßen, auf denen sich heute Pkw-Massen stauen, und quietschen die T-24-geführten Züge um enge Kurven, die inzwischen meist zu vielspurigen Kreuzungen verkehrsgerecht ausgebaut sind. Wer sich diesen nostalgischen Rückblick in eine vergangene Zeit – ob zur Erinnerung oder zu neuer Kenntnis – gönnen will, der wird an diesem Artikel Freude haben.
Der unmittelbar folgende Beitrag über Tempelhofer E-Linien bietet weitere Informationen zur Tempelhofer Straßenbahngeschichte.
Hans Schnoor:
1961 – Das letzte Jahr des Tempelhofer Straßenbahn-Netzes
In: „Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 4/2020, S. 86 – 99
Reinhard Arf:
Tempelhofer E-Linien
In: „Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 4/2020, S. 100 – 102