Lesetipp:
Über 25 Jahre Neigetechnik bei der Deutschen Bahn
Der Titel dieses Beitrages benennt das Problem: Es gibt Gründe für den Einsatz von Neigezügen; es gibt aber auch Gegengründe. Der Einsatz ist weniger eine technische Frage, sondern vor allem abhängig vom Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Wann und wo rechtfertigt eine Fahrzeitverkürzung den finanziellen und betrieblichen Mehraufwand für Spezialfahrzeuge und Streckenausrüstung, der für den Einsatz von Zügen mit Neigetechnik erforderlich wird?
In den Jahren um die Jahrtausendwende wurden verstärkt Untersuchungen angestellt, die praktikable Antworten auf die in der Überschrift gestellte Frage geben sollten. Die damals erzielten Erkenntnisse wurden von den Autoren in einem Beitrag in der Zeitschrift „Der Eisenbahningenieur“ (Heft 11/2007) veröffentlicht. Da sich an der Historie und den technischen Details nichts Wesentliches geändert hat, ist der Artikel als Grundlage für den vorliegenden Beitrag genutzt worden. In dem Beitrag werden die beiden grundsätzlich verschiedenen Konstruktionsausführungen, passive und aktive Neigetechnik, anschaulich erläutert. Es wird auf die Geschichte der Entwicklung der Neigetechnik eingegangen; eine Tabelle beinhaltet eine Übersicht über Fahrzeuge mit Neigetechnik in Deutschland und einer Auswahl anderer europäischer Länder. Zwei Karten des Netzes der DB AG aus den Jahren 2007 und 2019 zeigen jeweils die Strecken, die in diesen Jahren von NeiTech-Zügen bogenschnell befahren werden konnten bzw. können; darin widerspiegelt sich die Entwicklung des NeiTech-Verkehrs in Deutschland. Darüber hinaus wird in dem Beitrag auf einige aktuelle Entwicklungen eingegangen, die zumindest eine Teilantwort auf die Titelfrage geben.
Karl-Heinz Linke, Berlin; Hubert Kügler, Schwabach; Reinhard Immisch, Möllbrücke (Kärnten)
Pro und Contra Neigetechnik.
Über 25 Jahre Erfahrungen mit der Neigetechnik im Streckennetz der Deutschen Bahn
In: „Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 4/2019, S. 90 – 98