Lesetipp:
U-Bahn und Luftschutz im Zweiten Weltkrieg
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Rahmen der militärischen Aufrüstung auch zahlreiche Luftschutzbauten errichtet. Neben einigen sogenannten Hochbunkern wurden die Luftschutzräume überwiegend unterirdisch angelegt. Gerne nutzte man hierfür bereits vorhandene Räume, die entweder brach lagen oder deren Nutzung aufgegeben werden konnte. Die Berliner U-Bahn bot somit zahlreiche Möglichkeiten, die auf unterschiedliche Weise genutzt wurden. Neben den baulichen Unterschieden gab es auch unterschiedliche Zielgruppen. Dies waren zum einen die U-Bahn-Fahrgäste zusammen mit dem Zug- und Bahnhofspersonal, dann die entlang der Strecke wohnenden Bürger und schließlich im Bereich von Werkstätten die dort arbeitenden BVGer.
Axel Mauruszat hat zahlreiche Unterlagen der BVG gesichtet und die dort verzeichneten Luftschutzanlagen im Bereich der Berliner U-Bahn nicht nur akribisch aufgelistet, sondern auch Planung und Bauausführung etlicher solcher Anlagen anschaulich beschrieben. Fotos, Planungsskizzen und Grundrisse ergänzen die Darstellung. Etliche dieser damaligen Luftschutzräume existieren heute noch, oder ihre Spuren sind noch erkennbar. Wer den Beitrag gelesen hat, der wird wohl, wenn er heutzutage bei der ein oder anderen Fahrt mit der Berliner U-Bahn an solchen Räumlichkeiten vorbeifährt, an jene lange zurückliegenden Kriegstage denken, in der die Menschen hier vor Bombardierungen Schutz suchen mussten. Erinnerungen an eine schlimme Zeit und an ein trauriges Kapitel der Berliner U-Bahn-Geschichte.
Axel Mauruszat:
U-Bahn und Luftschutz im Zweiten Weltkrieg
In: „Verkehrsgeschichtliche Blätter“, Heft 3/2014, S. 58-66